Intense Impressions: Figurative Malerei Kitty Schaertlin, Basel, 2020
Die Werke der französischen Künstlerin Émilie Picard sind wie eine Theater- oder Operninszenierung komponiert und wiederspiegeln die Illusion von Bühnenbildern. Typisch für ihre Malerei ist das Bild La Misère étendue: Pastellfarbene, leicht gemalte Objekte wie Häuschen aus Karton, Zweige, Abfall, verwelkte Blüten und anderes liegen auf scheinbar ausrangierten Teppichen. Alles scheint wie ein Müllhaufen in einem Hinterhof.
Die Gegenstände in den Bildern von Émilie Picard spielen in einem mehrdeutigen Raum und fragen nach den Beziehungen zwischen den inneren und äusseren Räumen. Die Leinwände sind auf einem weissen Hintergrund bemalt, sodass die Hauptlichtquelle aus dem Bild selber hervorgeht. Die Bilder rufen Kindheitserinnerungen hervor, als man an den freien Nachmittagen im Wald war und allerlei Gegenstände sammelte, daraus Hütten baute und Zimmer einrichtete, sich dabei alle möglichen Geschichten ausdachte und sich in einer Traumwelt wähnte und diese wie im Theater durchspielte.
Émilie Picard ist eine Zauberin der Malerei, die ihre Leinwände in dünnen Farbschichten bearbeitet und die schattigen Partien meist in reiner Farbe und nur selten mit Schwarz abdunkelt.